Integration kann mehr sein als die Lösung von dazugehörigen Aufgaben in unserer Stadt (KiTa, Schulen, Wohnung, Job und Sprache). Mit der Aufgabe der AEO im Jahr 2025 wird Bamberg wieder Zuweisungen erhalten und den Herausforderungen, die sich aus der Fluchtbewegung ergeben, ausgesetzt sein.
Darüber hinaus sollten sich die Städte nach unserem Verständnis auch international einbringen, um Wissenstransfer, Beratung und Hilfen vor Ort zu organisieren. Das Beispiel unserer „Marokko-Hilfen“ kann erweitert und zum festen Bestandteil des Aufgabenkanons in der Kommunalpolitik werden. Warum sollte es nicht selbstverständlich sein, dass wir im Haushalt eine feste Größe einplanen, um damit Fluchtursachen zu bekämpfen, konkrete Hilfsprojekte zu betreuen und andere Städte in anderen Kontinenten zu unterstützen?
Diese Aufgabe sollte genauso selbstverständlich werden wie die übrigen Herausforderungen zur Daseinsvorsorge. Mit dieser Gleichstellung verhindern wir Beliebigkeiten und Zufälligkeiten und nehmen in Zukunft zusätzliche Möglichkeiten bei der Integration wahr.
Bei der Unterbringung für Geflüchtete ist ein dezentrales Konzept die beste Lösung. Dort, wo Menschen auf engem Raum, abgeschottet von der Stadt, mit großer Unsicherheit über ihren Aufenthaltsstatus leben müssen, kann kein gutes Zusammenleben entstehen. Das sogenannte “Anker-Zentrum” darf nur eine Übergangsstation auf dem Weg in dezentrale Wohnquartiere sein. Wir verstehen uns auch als Stimme für Geflüchtete und stellen uns gegen Hass, Ressentiments und Vorurteile.
Wir setzen uns für eine solidarische Gesellschaft ein, in der der Zusammenhalt stärker ist als trennender Hass und Verachtung. Für uns muss klar sein: dort, wo wir tätig sind, entstehen kulturelle Freiräume, wächst der Zusammenhalt und es entsteht eine offene Gesellschaft. Eine Repräsentation aller ist hierfür entscheidend.