
Am 3. Mai 2025 hat der Fränkische Tag offen aufgezeigt, was viele von uns schon lange gespürt haben: Das Stadtmarketing Bamberg ist an einem Punkt angekommen, an dem es so nicht mehr weitergehen kann. Der Artikel beschreibt, wie die Stadtverwaltung die Konsequenzen gezogen hat – und ich finde: zu Recht.
Ich begrüße diesen Schritt ausdrücklich.
Nicht, weil ich grundsätzlich etwas gegen Stadtmarketing habe – im Gegenteil! Ich halte ein gutes Stadtmarketing für enorm wichtig. Aber es muss sich auf das Wesentliche konzentrieren: unsere Innenstadt stärken, den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie unterstützen, Veranstaltungen mit echter Wirkung für alle Bambergerinnen und Bamberger organisieren.
Was wir in den letzten zehn Jahren aber erlebt haben, war leider etwas anderes.
Ein Rückblick mit bitterem Beigeschmack
Da war viel Glanz und Glamour, schöne Veranstaltungen – ja, auch positive Aspekte. Aber immer wieder auch Kritik: mangelnde Transparenz, fragwürdiger Umgang mit Steuergeldern, politische Einflussnahme. Und zuletzt die Fake-Account-Affäre, die selbst für politisch erfahrene Menschen kaum zu glauben war.
Immer wieder hörte man von Händlern in der Innenstadt: „Was bringt uns das eigentlich?“ Die Antwort fiel oft ernüchternd aus. Es fehlte an Konzept, an ehrlicher Wirkungskontrolle – und am Gefühl, dass hier für die Stadt gearbeitet wird, nicht für ein selbstreferenzielles System.
Die Forderung der SPD – und mein voller Rückhalt
Vor einer Woche hat die SPD-Stadtratsfraktion klar Stellung bezogen: Ab 2026 soll der städtische Zuschuss gestrichen werden. Das war kein reflexartiges „Dagegen“, sondern eine wohlüberlegte Entscheidung. Ich unterstütze diesen Kurs aus voller Überzeugung. Denn es geht hier um Verantwortung: gegenüber dem städtischen Haushalt, gegenüber dem Einzelhandel, gegenüber uns allen.
Die SPD sagt: „Wir brauchen ein Stadtmarketing, das für die Innenstadt da ist – nicht für sich selbst. Und genau das ist der Punkt.„
Was jetzt passieren muss
Ich wünsche mir eine Rückbesinnung auf die Kernaufgaben des Stadtmarketings. Was hilft den Läden vor Ort wirklich? Welche Events bringen Kundschaft in die Innenstadt, statt sie nur zu blockieren? Wie schaffen wir es, dass Gastronomie, Handel, Kulturschaffende und Bürger*innen gemeinsam profitieren?
Dafür braucht es keine alten Machtstrukturen, sondern neue Ideen. Eine offene Diskussion, in der alle mitreden dürfen – nicht nur ein exklusiver Zirkel. Und ein transparenter, demokratisch kontrollierter Umgang mit öffentlichen Geldern.
Mein Kompass: Klar, sozial und bambergerisch
Ich trete ein für eine Stadtpolitik, die nach vorne denkt – aber mit Bodenhaftung. Für Entscheidungen, die mutig, aber auch vernünftig sind. Und für Strukturen, die sich nicht vor Veränderung fürchten. Wenn wir jetzt einen klaren Schnitt machen und das Stadtmarketing neu aufstellen, dann ist das keine Schwächung, sondern eine große Chance für Bamberg.
Ich glaube an eine Stadt, die zusammenhält – auch in schwierigen Zeiten. Und genau deshalb bin ich überzeugt: Ein Stadtmarketing, das seinem Namen wieder gerecht wird, wäre ein echter Gewinn für uns alle.

