Wie kann es gelingen die Innenstadt spürbar von Verkehr zu entlasten?

Der Verkehr in der Welterbestadt Bamberg nimmt immer weiter zu,

Da der vorhandene Raum begrenzt ist führt dies wegen der Flächenkonkurrenz zwangsläufig zu Konflikten unter allen Verkehrsteilnehmern. Um diese Konflikte zu lösen ist eine konsequente Mobilitätswende notwendig.

Für den Erfolg einer Mobilitätswende gibt es allerdings keine zentralen Antworten, da jegliche Verkehrsteilnehmer (PKWs, LKWs, Busse, Krafträder, Fahrräder und Fußgänger) ihre Berechtigung haben.

Die Stadt und die Stadtwerke haben erst kürzlich Maßnahmen für eine Mobilitätswende eingeleitet.

Seit dem 30. November letzten Jahres soll die neue Ringlinie, Autofahrer dazu ermutigen nicht mehr mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Die Autofahrer sollen stattdessen die weiter entfernten Parkhäuser ansteuern. Start- und Endpunkt ist an der Konzert- und Kongresshalle, von dort aus geht es über den Markusplatz und die Löwenbrücke durch die Königstraße in die Luitpoldstraße, Willy-Lessing-Straße bis zum Schönleinsplatz. Von dort dann über die Lange Straße wieder zum Markusplatz und wieder zurück zur Konzerthalle. Die Busse fahren die Route im 10-Minuten-Takt ab und verbinden vier Parkhäuser an der Strecke (Konzerthalle, Georgendamm, Luitpoldstraße und Schönleinsplatz).

Ab März soll im weiteren Zuge das Parken für P+R-Kunden am Heinrichsdamm und der Kronacher Straße kostenlos sein. Zusätzlich wird die Nutzung der P+R-Busse ebenfalls kostenlos angeboten.

Die Maßnahmen, das ÖPNV-Angebot attraktiver zu machen, sind große Schritte in die richtige Richtung, um den Individualverkehr in der Innenstadt zu reduzieren.

Fraglich ist allerdings, ob diese Maßnahmen tatsächlich ein Umdenken in den Köpfen der Autofahrer bewirken. Oder ob es zwangsläufig nötig sein wird, Fahrten in die Innenstadt so unattraktiv wie möglich zu gestalten. So dass die Autofahrer gar keine Veranlassung mehr haben in oder durch die Innenstadt zu fahren. Denn die Leute sind von Natur aus so gesteuert, die bequemere Alternative zu wählen. Nämlich die Komfortzone, das eigene Auto (wie das erweiterte Zuhause) nicht zu verlassen und erst mal zu schauen ob es nicht doch einen freien Parkplatz in der Innenstadt gibt – am besten noch unmittelbar vor der Tür des Geschäftes.

Die Vorteile für weniger Individualverkehr in der Innenstadt sind jedem klar: Die Reduzierung des Verkehrs sorgt für mehr Sicherheit, verringert die Lärmbelastung, entlastet die Umwelt und schont Straßen und Gebäude. Dies trägt zu mehr Wohlbefinden der Menschen bei und macht unsere Weltkulturerbestadt attraktiver.

Auch über den Standort des ZOBs sollte tatsächlich diskutiert werden. Aktuell fahren fast alle Busse den ZOB an. Man sollte darüber nachdenken, ob es generell sinnvoll ist alle Busse über einen zentralen Hub mitten in der Stadt zu schicken und ob das Zentrum der Stadt als Drehkreuz für die Busse sinnvoll ist. Denn das Verkehrschaos am aktuellen ZOB und an der Promenade hat mittlerweile eine sehr angespannte Dimension angenommen. Autos kreisen an der Promenade um den letzten freien Parkplatz zu ergattern oder kreisen so lange bis irgendjemand wegfährt. Beim Ausfahren wissen fremde Autofahrer nicht welche Straße sie nehmen sollen – vor lauter Einbahnstraßen. Gleiches an der Ein- und Ausfahrt am ZOB, hier stehen die Autos wartend hinter zahlreichen Bussen, die in die Luitpoldstraße abbiegen wollen. Abgesehen von den Erschütterungen und  Schäden an den Gebäuden, die durch die schweren Busse entstehen.

Auch über die Standortkonzepte für die regionalen Omnibusse und über das Fernbusaufkommen (Flixbus…) brauchen wir neue Konzepte. Da der bisherige Standort am Bahnhofsvorplatz und in der Schwarzenbergstraße bereits sehr stark belastet und frequentiert ist.

Zentrale Fragen in der Mobilitätswende sind auch der Ausbau der Radwege und Fahrradstreifen. Wie kann es gelingen Radfahrern in Bamberg gerecht zu werden und ihnen mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu vermitteln?

All diese Themen und Brennpunkte möchte ich gerne im Stadtrat sowie in den Gremien zur Diskussion und Erarbeitung von Lösungen vorlegen. Diese Lösungen müssen ein Kompromiss für alle Teilnehmer im Verbund darstellen, getreu nach dem Motto ”Eine starke Stadt für alle”.

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