In Anlehnung an den Artikel „So könnte der Maxplatz aussehen“ in der Wochenendausgabe des Fränkischen Tag vom 14. Dezember 2024 lest ihr meine Ideen für eine schönere und lebenswertere Bamberger Innenstadt.
Die Bamberger Innenstadt ist der Ort, an dem Menschen zusammenkommen, arbeiten, einkaufen und das Leben genießen. Doch ich sehe hier viele Möglichkeiten, wie wir unseren Stadtkern lebenswerter, moderner und kinderfreundlicher gestalten können – und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität für alle verbessern können.
Ein gutes Beispiel ist der Maxplatz. Der Platz wirkt heute oft trostlos und charakterlos. Besonders der Maximiliansbrunnen am Rande des Platzes braucht dringend eine Sanierung. Ich stelle mir vor, den Brunnen nicht nur zu erneuern, sondern ihn als zentralen Punkt wieder in die Mitte des Platzes zu setzen. Das Metallgitter um den Brunnen könnte entfernt werden, und durch sprudelnde Wasserfontänen um den Brunnen herum ergänzt werden. Durch die Ergänzung von sprudelnden Wasserfontänen entstünde ein Ort mit Mehrwert: Kinder könnten im Sommer dort spielen, während die Fontänen gleichzeitig eine kühlende Wirkung an heißen Tagen haben.
Noch weiter gedacht: Warum sammeln wir das Wasser der Fontänen nicht und leiten es über schmale Kanäle mit kleinen Brücken durch den Grünen Markt bis hin zum Neptunsbrunnen? Das würde eine Verbindung schaffen, die die Innenstadt aufwertet und für Spaziergänger zu einem Erlebnis macht.
Auch der Neptunsbrunnen hat es verdient, besser zur Geltung zu kommen. Meiner Ansicht nach wird aktuell seine Wirkung durch die Sitzmöglichkeiten auf den markanten Steinblöcken und durch mobile Verkaufswagen beeinträchtigt. Mein Vorschlag: Sanieren wir auch diesen Brunnen, schaffen wir eine offene Gestaltung, bei der ebenfalls Wasserspiele für Kinder und die Abkühlung des Stadtklimas integriert werden. Durch den Verzicht auf die Gitter rund um den Brunnen und eine intelligentere Platznutzung könnten wir seinen Charme deutlich hervorheben.
Zwischen dem Neptunsbrunnen und dem Maxplatz stelle ich mir eine grüne Achse vor. Bäume mit üppigen Kronen säumen den Weg, dazwischen Sitzmöglichkeiten, die zum Verweilen einladen. Auch der Maxplatz selbst könnte durch Bäume mit schattigen Sitzplätzen an der linken und rechten Seite des Platzes neu gestaltet werden. So schaffen wir einen Ort, der nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über für Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste attraktiv ist.
Darüber hinaus schlage ich vor, zwei fest installierte Buden auf dem Maxplatz einzurichten – zum Beispiel für den Verkauf von Bratwürsten oder anderen Spezialitäten, gleiches schlage ich in unmittelbarer Nähe des Neptunsbrunnen vor.
Für Veranstaltungen könnten wir die Bänke und Tische sternförmig um den Brunnen platzieren, während eine Bühne Richtung Tiefgaragenausfahrt positioniert wird. Die Zufahrt zur Tiefgarage könnte wie die Ausfahrt auch über den Holzmarkt geregelt werden, breite der Straße erlaubt eine solche Regelung. Das würde es ermöglichen, die Kettenbrücke und den Beginn der Fußgängerzone autofrei zu machen – ein echter Gewinn für die Innenstadt!
Was die Verkehrsführung betrifft, sehe ich großes Potenzial für Entlastungen. Die Obere Königstraße und die Siechenstraße könnten für stadtauswärts führenden Verkehr geöffnet werden, bis zur Kreuzung an der Ottokirche. Dies würde die Luitpoldstraße und den Weg zum Bahnhof spürbar entlasten. Für eine verbesserte Anbindung von Gaustadt schlage ich vor, die Verbindung vom Berliner Ring über die Memmelsdorfer Straße, die Magazinstraße und den Regensburger Ring auszubauen. Besonders im Berufsverkehr am Morgen und am Abend kommt es hier regelmäßig zu starken Verkehrsbeinträchtigungen. So würde dieser Stadtteil besser erreichbar und gleichzeitig der Verkehr entzerrt.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Bahnhof, denn er ist das Eingangstor zu unserer Stadt und für viele das erste was Ankommende als aller erstes von Bamberg zu Gesicht bekommen. Doch die aktuelle Situation rund um den Bahnhof ist nicht einladend. Ich denke, wir könnten den Vorplatz attraktiver gestalten, indem wir direkt vor dem Haupteingang einen Fußgängerbereich mit Bäumen und Sitzmöglichkeiten schaffen. Die beiden Fußgängerampeln an der Ludwigstraße könnten zu einem einladenden Eingangstor zur Innenstadt umgestaltet werden.
Auch der Platz vor dem Postgebäude verdient mehr Aufmerksamkeit. Der dortige Brunnen sollte wieder sprudeln. Die Sanierung des Brunnens könnte durch schattenspendende Bäume sowie Sitzmöglichkeiten ergänzt werden. So würde auch dieser Bereich deutlich gewinnen.
Ein weiterer Bereich, der neu gedacht werden sollte, ist die Lange Straße – hier sind ja schon zahlreiche Vorschläge im Gespräch. Die Lange Straße ist eine wichtige Verbindung, die viele als innerstädtische Ost-West-Tangente nutzen, obwohl sie eigentlich für das Flanieren und Shoppen vorgesehen ist. Diese Strecke vorbei am Kranen bis zur Markusstraße ist oft stark frequentiert, doch sie eignet sich nur bedingt für flüssigen und schnellen Verkehr in Richtung Konzerthalle. Doch die Frage, die sich viele sicher stellen, lautet: „Welche Alternative haben wir?“ Die bereits erwähnte Möglichkeit, den Verkehr stadtauswärts durch die Obere Königstraße und die Siechenstraße bis zur Kreuzung an der Ottokirche zu leiten, bietet meiner Ansicht nach hier eine hervorragende Lösung. Sie würde die Lange Straße entlasten und sie wieder zu einem Ort machen, der zum Verweilen und Bummeln einlädt.
Unsere Stadt hat so viel Potenzial. Mit durchdachten Maßnahmen können wir Bamberg lebenswerter machen – für die Menschen, die hier leben, und für die, die uns besuchen. Ich finde, es ist Zeit, diese Chancen zu nutzen und gemeinsam umsetzbare Visionen für die Zukunft unserer Innenstadt zu entwickeln und dem Weltkulturerbe würdig ist!