Nachhaltige Stadtentwicklung: Visionen für ein zukunftsfähiges Bamberg

Gestern Nachmittag hatte ich das Vergnügen, Christian Baumgärtner und Matthias Schöring zu treffen. Christian Baumgärtner ist einer der treibenden Köpfe hinter dem MitMachKlima-Projekt der Stadt Bamberg, das sich für nachhaltige Maßnahmen im Bereich Klimaschutz einsetzt. Matthias Schöring hingegen ist die treibende Kraft hinter Transition Bamberg, einer Gruppe von Menschen, die aktiv den Wandel in Bamberg zu einer solidarischen, nachhaltigen und lebenswerten Gesellschaft vorantreiben. Als Ansprechpartner dieser Gruppe ist er maßgeblich an der Organisation und Umsetzung von Projekten beteiligt.

Im Rahmen des MitMachKlima-Projekts hat die Stadt Bamberg dazu aufgerufen, mögliche weitere Vorschläge für Hochbeetstandorte einzubringen. Aus diesem Grund hatte ich per E-Mail Kontakt mit Christian  Baumgärtner aufgenommen und mich daraufhin mit ihm vor Ort getroffen.

Unser Treffpunkt war die Grünfläche an der Ecke Kanonikus-Schwab-Strasse und Schildstrasse, direkt vor dem Spielplatz am Kindergarten. Dieser Ort erschien mir als perfekter Standort für ein Hochbeet im Rahmen der „Essbaren Stadt“ Initiative, eine Idee, die ich persönlich für unterstützenswert erachte.

In meiner Betrachtung erachte ich die Integration von Grünflächen und urbanem Gartenbau nicht nur als ästhetische Elemente, sondern als aktive Lösungen für ökologische Herausforderungen. Ein Hochbeet an diesem Ort bietet nicht nur die Möglichkeit, frisches Obst und Gemüse anzubauen, sondern schafft auch einen Treffpunkt für die Gemeinschaft und fördert das Bewusstsein für Ernährung und Umweltschutz. Diese Überlegungen basieren auf meinen Recherchen und Überlegungen zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung.

Der Dialog mit den Bürger*innen spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung dieser Visionen. Die aktive Beteiligung der Gemeinschaft ermöglicht es, lokale Bedürfnisse und Anliegen zu berücksichtigen und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Ein solcher Treffpunkt fördert den Dialog mit Bürger*innen und bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und Anregungen. Diese Partizipation ist nicht nur ein Zeichen für eine lebendige Demokratie, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil der nachhaltigen Stadtentwicklung, wie ich aus eigener Erfahrung und Überzeugung weiß.

Die Idee der „essbaren Stadt“ stammt aus Projekten wie „Incredible Edible“ in Todmorden, England, wo öffentliche Räume zur Lebensmittelproduktion genutzt werden. Essbare Städte zielen darauf ab, den Stadtraum für den Anbau von Nahrungsmitteln zu nutzen, die Gemeinschaft zu fördern und die lokale Versorgung zu stärken. Im Gegensatz dazu konzentriert sich Urban Gardening eher auf Selbstversorgung im privaten Bereich. Während bei essbaren Städten der öffentliche Raum im Vordergrund steht und alle Bürger am Projekt teilnehmen können, betreiben Urban Gardening-Initiativen eher individuelle Gärten auf privatem Grund. Urban Farming und essbare Städte können ähnliche Projekte sein, wobei Urban Farming manchmal den Verkauf von Erzeugnissen beinhaltet, während bei essbaren Städten die Ernte meist privat genutzt oder kostenlos an die Bürger abgegeben wird. Das Pflügen ist also ausdrücklich für alle erlaubt und gerne gesehen, auch wenn selbst nicht in die aktive Aussaht oder Pflege investiert wurde.

Durch den Austausch von Ideen und die gemeinsame Planung können wir nicht nur die Essbare Stadt weiterentwickeln, sondern auch das Demokratieverständnis in unserer Gemeinschaft fördern. Indem wir den Bürger*innen die Möglichkeit geben, aktiv an Entscheidungsprozessen der Stadt teilzuhaben. Dadurch stärken wir ihr Vertrauen in die öffentliche Institutionen und fördern ein Gefühl der Verantwortung und Zugehörigkeit.

Insgesamt betrachtet ist die Förderung der Demokratie und der Bürgerdialog ein wesentlicher Bestandteil unserer Bemühungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Durch die aktive Einbindung der Bürger*innen bei der Gestaltung ihrer Umgebung schaffen wir nicht nur grüne Oasen und essbare Gemeinschaftsflächen, sondern auch eine lebendige Demokratie, in der die Stimmen jedes Einzelnen gehört und geschätzt werden.

Die gemeinsame Pflege der Hochbeete und die Ernte der Früchte unserer Arbeit bieten nicht nur die Möglichkeit, frische Lebensmittel zu genießen, sondern auch gute Gespräche und neue Bekanntschaften zu entwickeln. Indem wir gemeinsam an einem Ziel arbeiten und unsere Ideen und Erfahrungen teilen, bauen wir Brücken zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl in unserer Stadt und den Stadtteilen.

Die „Essbare Stadt“ Initiative ist somit nicht nur ein Symbol für nachhaltigen Konsum und ökologisches Bewusstsein, sondern auch für demokratische Werte und Gemeinschaftssinn. Durch unser gemeinsames Engagement können wir eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt gestalten, in der jede Stimme zählt und jeder Einzelne einen Beitrag zum Wandel leisten kann.

Ich rufe alle Anwohner*innen rund um die Kanonikus-Schwab-Straße und Schildstraße dazu auf, sich aktiv an der Idee und Initiative zu beteiligen. Gemeinsam können wir die Essbare Stadt weiterentwickeln und unsere Stadt noch lebenswerter machen. Eine Begehung mit interessierten Anwohner*innen ist bis zum 25. April 2024 oder wieder ab dem 13. Mai 2024 geplant. Interessierte können sich einfach über die Bemerkungsfunktion oder über mein Kontaktformular mit mir in Verbindung setzen. Lasst uns gemeinsam anpacken und unsere Stadt grüner und nachhaltiger gestalten!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert