
Als Reaktion auf den Artikel in der Wochenendausgabe des Fränkischen Tag vom 13. September 2025 möchte ich meine persönliche Sicht schildern.
Ich bin Vater von zwei Mädchen im Grundschulalter. Für mich ist Schule nicht irgendein abstraktes Politikthema – es geht um den Alltag meiner Kinder. Es geht darum, ob sie genügend Aufmerksamkeit von ihren Lehrerinnen und Lehrern bekommen, ob Unterricht verlässlich stattfindet und ob Bildung wirklich Priorität hat.
Deshalb macht es mich fassungslos, wenn ich lese: Bayern stellt zwar über 4.000 neue Lehrkräfte ein, will aber gleichzeitig ab 2026 einen Einstellstopp im öffentlichen Dienst verhängen. Das ist ein Widerspruch, der im Klassenzimmer bittere Folgen hat. Schon jetzt fehlt es an Pädagoginnen und Pädagogen, obwohl mehr eingestellt werden. Pensionierungen, Teilzeitquoten und steigende Schülerzahlen sorgen dafür, dass die Lücken kaum kleiner werden.
Als Papa sehe ich: Der Mangel ist nicht nur eine Zahl in einer Statistik. Er trifft direkt die Kinder – durch übervolle Klassen, ausfallende Stunden oder durch Lehrkräfte, die am Limit arbeiten. Und dann soll zusätzlich der Hahn zugedreht werden? Das ist nichts anderes als Sparen an der Zukunft.
Natürlich verstehe ich, dass Haushalte ausgeglichen sein müssen. Aber Bildung darf nicht die erste Stellschraube sein, wenn gespart wird. Personalkosten im Klassenzimmer sind keine Last, sie sind eine Investition in unsere Kinder und damit in unsere Gesellschaft von morgen.
Man kann nicht gleichzeitig den Lehrermangel beklagen und die Schaffung neuer Stellen blockieren. Wer das tut, setzt falsche Prioritäten. Für meine Kinder – und für alle Kinder in Bayern – wünsche ich mir eine Politik, die Schule wirklich stärkt. Nicht nur mit schönen Worten, sondern mit konsequenten Entscheidungen.
Danke für deine Gedanken, lieber Andreas! Das Schulsystem ist ohnehin marode und muss dringend reformiert werden. Ohne finanzielle Investitionen gibt es nicht genügend Bildung für alle Kinder und das bedeutet in Zukunft: noch mehr Probleme statt zukunftsfähige Lösungen.
Liebe Heike,
vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich finde es sehr wichtig, dass du den Blick auf das gesamte Schulsystem lenkst. Genau das ist ja der Kern des Problems: Wenn das System in seiner Struktur schon marode ist, dann wiegen kurzfristige Sparmaßnahmen doppelt schwer. Beides gehört zusammen – die strukturelle Reform und die konkrete Situation der fehlenden Lehrkräfte. Denn der Lehrkräftemangel ist ein zentraler Teil des Problems und zeigt sich tagtäglich im Alltag der Kinder. Ohne eine echte Reform, verbunden mit ausreichenden Investitionen, werden wir den Kindern keine guten Bedingungen schaffen können.