Die AnkER-Einrichtung in Bamberg – Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen

Als stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins im Bamberger Osten möchte ich mich der AnkER-Einrichtung Oberfranken widmen. Dieses Thema bewegt unsere Stadt seit Jahren und wird immer wieder in den Diskussionen der Bevölkerung aufgegriffen. Die anhaltenden Debatten um soziale Spannungen, die Schließung der Einrichtung und ihre Zukunft nach 2025 machen es notwendig, dieses Thema ausführlich zu beleuchten und einen differenzierten Blick darauf zu werfen.

Die AnkER-Einrichtung Oberfranken (kurz AEO) in Bamberg ist eine zentrale Anlaufstelle für Asylsuchende. Seit der Umstrukturierung 2018 ist sie als Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückführungseinrichtung bekannt und erfüllt eine wichtige Rolle im Asylprozess. Hier leben Menschen, deren Anträge geprüft und entschieden werden.

Geschichte, Konzepte und Zukunft der Einrichtung
Die AEO wurde 2015 ursprünglich als „Aufnahme- und Rückführungseinrichtung“ eröffnet. Das Konzept bei der Eröffnung war darauf ausgelegt, Asylsuchende möglichst effizient aufzunehmen, ihre Asylanträge zu bearbeiten und diejenigen, deren Anträge abgelehnt wurden, schnell wieder in ihre Herkunftsländer zurückzuführen. Die Einrichtung war daher stark auf das schnelle Management von Asylverfahren und Abschiebungen fokussiert, während die Integration von Asylsuchenden und andere soziale Maßnahmen weniger im Vordergrund standen. Seit 2018 hat sich das Konzept geändert. Die Einrichtung läuft nun unter dem AnkER-Prinzip (Ankunft, Entscheidung, Rückführung), das von der bayerischen Staatsregierung eingeführt wurde. Das Ziel des AnkER-Konzepts ist es, alle relevanten Behörden – von der Registrierung bis zur Entscheidungsfindung und gegebenenfalls Rückführung – in einer einzigen Einrichtung zu bündeln. Das soll den gesamten Asylprozess beschleunigen und transparenter gestalten. Dieses integrierte Konzept zielt darauf ab, den gesamten Asylprozess möglichst an einem einzigen Standort abzuwickeln und so lange Wartezeiten und Zuständigkeitskonflikte zwischen verschiedenen Behörden zu vermeiden. Dabei ist das AnkER-System nicht nur auf Abschiebungen ausgerichtet, sondern soll auch zu schnelleren Entscheidungen führen, was im besten Fall für anerkannte Flüchtlinge eine raschere Integration ermöglicht.

Vertrag und Eigentumsverhältnisse
Der Vertrag, der die Nutzung der AEO bis Ende 2025 regelt, wurde zwischen der Stadt Bamberg und dem Freistaat Bayern geschlossen. Der Freistaat Bayern betreibt die Einrichtung und ist verantwortlich für die Verwaltung und den Betrieb der AEO. Der Vertrag sieht vor, dass die Einrichtung spätestens Ende 2025 geschlossen wird. Die Gebäude und das Grundstück, auf denen die AEO untergebracht ist, gehören dem Freistaat Bayern. Die Stadt Bamberg hat mit dem Freistaat vereinbart, dass das Gelände nach Schließung der AEO einer neuen Nutzung zugeführt werden soll. Wie genau diese Nutzung aussehen wird, ist noch offen, jedoch gibt es bereits Diskussionen und Planungen, das Gelände für städtebauliche Projekte zu nutzen, etwa für den Wohnungsbau oder die Gewerbeförderung.

Verweildauer der Asylsuchenden
Die Verweildauer in der AEO variiert, liegt aber im Schnitt zwischen sechs Wochen und sechs Monaten. Das Ziel der Einrichtung ist es, die Verfahren zügig abzuwickeln, damit Asylsuchende nicht länger als notwendig dort verbleiben müssen.

Wahrnehmung der AEO in der Bevölkerung
Die AEO sorgt für unterschiedliche Reaktionen innerhalb der Bamberger Bevölkerung. Die Meinungen reichen von Besorgnis bis hin zu Solidarität. Einige Anwohner berichten von Vorfällen im Umfeld der Einrichtung, die zu einem Unsicherheitsgefühl führen. Auch Themen wie Lärm, Müllprobleme und allgemeine Infrastrukturbelastungen werden genannt. Diese Faktoren verstärken das Gefühl von Unruhe und Unsicherheit in einigen Teilen der Bevölkerung. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche ehrenamtliche Helfer und Organisationen, die sich aktiv um die Asylsuchenden kümmern. Sie bieten Sprachkurse, Freizeitangebote und psychologische Unterstützung an. Auch Patenschaften durch Privatpersonen tragen dazu bei, den Asylsuchenden den Alltag zu erleichtern und die Integration zu fördern. Auf politischer Ebene gibt es verschiedene Meinungen. Einige fordern die Schließung der Einrichtung nach 2025, andere sehen die Notwendigkeit solcher Einrichtungen in Zeiten steigender Flüchtlingszahlen weiterhin als gegeben.

Soziale Spannungen – Realität und Wahrnehmung
Das Thema soziale Spannungen im Umfeld der AEO ist ein wichtiger Aspekt in der Diskussion. Es gibt Berichte von Anwohnern, die von Streitigkeiten, kleineren Delikten oder auch Polizeieinsätzen berichten. Diese Vorfälle, die teilweise öffentlichkeitswirksam behandelt werden, verstärken in Teilen der Bevölkerung das Gefühl von Unsicherheit und Sorge. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass dieses Unsicherheitsgefühl oft durch vereinzelte Ereignisse und mediale Berichterstattung verstärkt wird. Der Eindruck, dass es im Umfeld der AEO verstärkt zu Kriminalität und Spannungen kommt, wird oft subjektiv stärker wahrgenommen, als es die tatsächliche Lage widerspiegelt. Dies führt zu einer emotional aufgeladenen Diskussion in der Bevölkerung, die die reale Situation nicht immer korrekt abbildet.

Wissenschaftliche Studien zu Wahrnehmung und Realität
Verschiedene Studien haben sich mit der Frage befasst, wie reale Kriminalität und das Gefühl der Unsicherheit zusammenhängen. Die Ergebnisse zeigen, dass die subjektive Wahrnehmung von Unsicherheit häufig über der tatsächlichen Bedrohung liegt. Besonders in angespannten sozialen Umfeldern oder wenn Menschen auf fremde Kulturen treffen, neigen sie dazu, Bedrohungen sensibler wahrzunehmen. Die Studien verdeutlichen, dass das Sicherheitsgefühl von vielen Faktoren abhängt – von der persönlichen Betroffenheit über die Darstellung in den Medien bis hin zu allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen. Wichtig bleibt, dass solche Wahrnehmungen ernst genommen werden, jedoch im Verhältnis zur tatsächlichen Lage betrachtet werden müssen. In diesem Kontext ist es entscheidend, dass die öffentliche Diskussion auf faktenbasierten Informationen beruht, um Vorurteile und unbegründete Ängste zu vermeiden.

Die AEO bewegt – doch Bamberg hat auch andere Themen
Es ist unbestreitbar, dass die AEO ein zentrales Thema in Bamberg ist. Doch neben dieser Einrichtung gibt es zahlreiche andere Herausforderungen, die die Bürgerinnen und Bürger beschäftigen. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum bleibt ein drängendes Thema. Besonders die Frage, wie das Gelände der AEO nach 2025 genutzt werden soll, ist von großer Bedeutung. Familien und Alleinstehende stehen vor der Herausforderung, bezahlbare Wohnungen in einer Stadt zu finden, deren Immobilienmarkt angespannt ist. Der öffentliche Nahverkehr und die Verkehrsführung in der Stadt sind weitere Herausforderungen. Der zunehmende Verkehr sorgt für Staus und Verzögerungen, während die Infrastruktur teilweise modernisiert werden muss, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Der Ausbau von Bus- und Fahrradnetzen sowie Diskussionen über eine autofreie Innenstadt sind Teil der städtischen Planungen. Die Kita-Situation ist in Bamberg ein großes Problem. Viele Familien warten auf Betreuungsplätze, was den Alltag enorm erschwert. Die Zahl der Plätze ist begrenzt, und lange Wartelisten erschweren es Eltern, Beruf und Familie zu vereinbaren. Auch Schulsanierungen, die teilweise nur schleppend vorankommen, sowie überfüllte Schulen stellen weitere Belastungen für Familien dar. Viele Eltern sind besorgt über die Qualität der Bildung und die Kapazitäten an den Schulen, die oft nicht ausreichen, um die steigenden Schülerzahlen aufzunehmen. Neben den Herausforderungen im Bildungsbereich sorgt auch die allgemeine Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Druck bei den Bürgerinnen und Bürgern. Viele Eltern kämpfen mit der Doppelbelastung, da sie Schwierigkeiten haben, ausreichend Betreuungsplätze zu finden oder flexible Arbeitszeiten zu organisieren. Dies erschwert nicht nur den Alltag, sondern führt auch zu einer größeren sozialen Belastung in der Stadt.

Fazit
Die Diskussionen rund um die AEO in Bamberg werden noch bis zur geplanten Schließung Ende 2025 eine bedeutende Rolle spielen. Die soziale und politische Debatte spiegelt die Vielfalt der Meinungen wider, von Unsicherheit und Kritik bis hin zu Engagement und Solidarität. Wichtig ist, dass die Diskussion auf Fakten basiert und dass man die Ängste und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt, ohne sie jedoch zu übertreiben. Neben der AEO gibt es in Bamberg viele andere Herausforderungen, die den Alltag der Bürgerinnen und Bürger prägen. Themen wie bezahlbarer Wohnraum, die Verkehrsinfrastruktur, die Situation in den Kitas und Schulen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind drängend und verlangen ebenfalls nach Lösungen. Als SPD-Ortsverein sollten wir uns für eine faktenbasierte und verantwortungsvolle Diskussion einsetzen. Wichtig ist, dass der vertraglich vereinbarte Schließungstermin 2025 eingehalten wird, um Planungssicherheit für die Stadt zu schaffen. Gleichzeitig müssen wir uns weiterhin für eine soziale und gerechte Stadtpolitik stark machen, die sowohl den Bedürfnissen der Bamberger Bürgerinnen und Bürger als auch den Herausforderungen der Asyl- und Migrationspolitik gerecht wird.

Der Aufstieg der AfD: Ein Weckruf für unsere Demokratie

Der Ausgang der Landtagswahlen vom 1. September bereitet mir große Sorgen. Die Tatsache, dass die AfD in Sachsen und Thüringen jeweils mehr als 30 % der Stimmen erhalten hat, zeigt deutlich, wie tief die Unsicherheit und Unzufriedenheit in Teilen unserer Gesellschaft verwurzelt sind. Diese Wahlergebnisse sind ein Alarmzeichen, das uns alle wachrütteln sollte.

In den letzten Jahren hat die AfD oft die Ängste und Unsicherheiten von Menschen genutzt, um Wahlen zu gewinnen. Sie redet viel über Themen wie Migration und bietet dafür einfache Lösungen an. Doch diese extremen Ansichten und schnellen Antworten sind nicht das ganze Problem.

Viele Menschen haben tiefere Sorgen. Sie haben Angst, ihren Job zu verlieren, oder fühlen sich von der Politik nicht verstanden. Manche denken, dass ihr Leben sich zu schnell verändert und sie keine Kontrolle mehr haben. Es geht also nicht nur um ein einzelnes Thema wie Migration, sondern um ein allgemeines Gefühl von Unsicherheit.

Politiker müssen diese Sorgen ernst nehmen, aber ohne extremen Forderungen nachzugeben. Sie sollten die Ängste der Menschen verstehen und Lösungen finden, die wirklich helfen. Das bedeutet, ruhig zu bleiben und nicht auf extremen Druck zu reagieren. Stattdessen sollten sie mit den Bürgern sprechen, zuhören und ihre Probleme in die Politik einfließen lassen, um den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken.

Die SPD hat versucht, genau das zu tun: die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und ihre Politik daran auszurichten. Sie erklärt ihre Entscheidungen und versucht, den Menschen klarzumachen, warum sie bestimmte Dinge tut. Trotzdem kommt diese Botschaft oft nicht bei den Menschen an. Ein Grund dafür könnte sein, dass in einer immer komplizierteren Welt einfache Botschaften und extreme Ansichten oft lauter gehört werden als differenzierte Erklärungen.

In der aktuellen Ampelkoalition versucht die SPD, den Positionen der FDP, insbesondere denen des Finanzministers, entgegenzuwirken. Sie setzt sich dafür ein, dass soziale Gerechtigkeit und faire Verteilung im Mittelpunkt stehen, und nicht nur finanzielle Sparmaßnahmen.

Außerdem handelt der Bundeskanzler besonnen und bedacht, besonders in schwierigen Situationen wie dem Überfall Russlands auf die Ukraine und den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hamas. Er hat gezeigt, dass er in Krisenzeiten einen klaren Kopf bewahrt und sich für Frieden und Stabilität einsetzt.

Politik bedeutet auch immer, Kompromisse zu finden und verschiedene Interessen zu berücksichtigen. Diese Diskussionen und das gemeinsame Ringen um Lösungen sind wichtig für die Demokratie. Doch in letzter Zeit werden solche Debatten oft als „Krise“ dargestellt. Dabei sind diese Diskussionen kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Beweis dafür, dass die Demokratie funktioniert, weil unterschiedliche Meinungen gehört und abgewogen werden.

Für mich ist es wichtig, dass wir uns in der Politik nicht von extremen Ansichten beeinflussen lassen. Wir sollten den Weg des Dialogs, des Kompromisses und der verantwortungsvollen Politik weitergehen. Nur so können wir den Zusammenhalt in der Gesellschaft bewahren und den echten Sorgen der Menschen gerecht werden, ohne die Grundwerte der Demokratie zu gefährden.

Solingen und die Folgen – Die politische Instrumentalisierung von Angst und die Verantwortung für Sicherheit und Zusammenhalt

Das Stadtfest in Solingen am 23. August 2024 sollte ein Tag der Freude und des Zusammenkommens sein. Stattdessen wurde es zum Schauplatz einer schrecklichen Tragödie, als ein junger Mann aus Syrien wahllos auf unschuldige Menschen einstach. Drei Menschen verloren dabei ihr Leben, und mehrere weitere wurden verletzt. Diese grausame Tat wurde später vom sogenannten Islamischen Staat (IS) für sich beansprucht. Der Vorfall hat nicht nur die Stadt Solingen, sondern ganz Deutschland erschüttert und eine breite gesellschaftliche Debatte entfacht. Diese Debatte dreht sich um die Fragen von Sicherheit, Asyl und der politischen Verantwortung im Umgang mit solchen Ereignissen.

Die unmittelbare Reaktion auf den Anschlag war von tiefer Trauer und Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörige geprägt. Doch schnell folgten Schuldzuweisungen und politische Instrumentalisierungen, die genau das Ziel extremistischer Gruppen wie des IS unterstützen: die Spaltung unserer Gesellschaft und die Schürung von Unsicherheit. Besonders auffällig ist, wie politische Akteure, insbesondere die AfD, diese Unsicherheit nutzen, um politisches Kapital daraus zu schlagen. Mit der provokanten Parole „Höcke oder Solingen“ versucht die AfD, die Ängste der Menschen vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zu ihren Gunsten zu instrumentalisieren.

Diese Strategie der Angstpolitik ist äußerst gefährlich. Sie führt nicht nur zu einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft, sondern lenkt auch von den eigentlichen Herausforderungen ab, die es zu bewältigen gilt. Extremistische Gruppen wie der IS profitieren von solchen Spaltungen, da sie die politische Instabilität fördern, die sie anstreben. In einem solchen Klima gedeihen extremistische Kräfte, die sich als „Retter“ präsentieren, während sie in Wirklichkeit die Ursachen der Gewalt weiter befeuern.

In diesem Kontext wird deutlich, dass die Bekämpfung von Extremismus und die Verhinderung der Bildung radikaler Parallelgesellschaften eine zentrale politische Aufgabe darstellen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Politik entschlossen handelt, um solche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Dies erfordert jedoch mehr als nur kurzfristige und reaktive Maßnahmen. Es bedarf eines langfristigen Ansatzes, der sowohl auf präventive Maßnahmen als auch auf den Erhalt des gesellschaftlichen Zusammenhalts abzielt.

Die Diskussion über das Asyl- und Migrationsrecht hat durch den Anschlag in Solingen neue Dringlichkeit erhalten. Viele Menschen fordern strengere Gesetze, insbesondere im Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern und straffällig gewordenen Migranten. Die Kritik richtet sich oft gegen die bestehenden Regelungen, die als unzureichend angesehen werden, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Die Verfahren sind oft langwierig, und die Umsetzung von Abschiebungen gestaltet sich schwierig, was die Unsicherheit in der Bevölkerung weiter verstärkt.

Es ist jedoch wichtig, diese Debatte differenziert zu führen. Die Frage, ob die Gesetze oder die Verwaltung das Problem sind, ist komplex und erfordert eine sorgfältige Abwägung. Einerseits gibt es rechtliche und praktische Hürden, die eine schnelle und konsequente Umsetzung von Abschiebungen erschweren. Andererseits sind die Behörden oft überlastet, was die Effizienz der Verfahren beeinträchtigt. Diese Herausforderungen können nicht durch populistische Forderungen nach schnellen Lösungen bewältigt werden, sondern erfordern eine tiefgehende Reform und eine bessere Unterstützung der zuständigen Behörden.

Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass es beim Umgang mit straffällig gewordenen Asylsuchenden auch um die Wahrung von humanitärem Schutz geht. Es bleibt eine Herausforderung, die Balance zwischen der notwendigen Sicherheit und dem Schutz der Menschenrechte zu wahren. Dies erfordert einen Ansatz, der sowohl sicherheitsorientierte Maßnahmen als auch Integrationsangebote umfasst, um erneute Straffälligkeit zu verhindern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Die Ereignisse in Solingen haben gezeigt, wie schnell Angst und Unsicherheit politisch ausgenutzt werden können. Doch statt uns spalten zu lassen, müssen wir als Gesellschaft zusammenstehen. Es ist an der Zeit, nicht nur auf die Symptome, sondern auf die Ursachen zu fokussieren – durch eine effektive Integration, die Bekämpfung von Extremismus und die Schaffung klarer und fairer Asyl- und Migrationsgesetze. Nur so können wir verhindern, dass sich solche Tragödien wiederholen und die Demokratie, auf die wir so stolz sind, weiterhin stärken.

Wir dürfen nicht zulassen, dass die Ereignisse in Solingen von jenen missbraucht werden, die unsere Gesellschaft spalten wollen. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, Extremismus in all seinen Formen zu bekämpfen und eine sachliche, konstruktive Debatte zu fördern. Die Verteidigung unserer demokratischen Werte und der gesellschaftliche Zusammenhalt müssen dabei immer im Vordergrund stehen.

Kinderbetreuung in Bayern: Ein Appell zum Handeln!

In meiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der SPD im Bamberger Osten, als Vater zweier Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter sowie als Sachgebietsleiter für das Fundraising der Johanniter im Regionalverband Oberfranken liegt mir die Zukunft unserer Kinder am Herzen. Deshalb setze ich mich mit voller Kraft für Verbesserungen in der Kindertagesbetreuung (KiTa) in Bayern ein.

Die Situation in Bayerns KiTas ist besorgniserregend: Fachkräftemangel, Finanzierungsprobleme, steigende Gebühren, Mangel an Betreuungsplätzen und Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind nur einige der Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind.

Die Folgen sind spürbar: Überlastete Erzieher*innen, gestresste Eltern und Kinder, die nicht die Förderung und Betreuung erhalten, die sie brauchen.

Wir dürfen nicht länger wegsehen! Es ist höchste Zeit zu handeln, bevor die Situation in den KiTas noch weiter kippt.

Deshalb setze ich mich für folgende Veränderungen ein:

1. Mehr Personal für unsere KiTas:

Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Wertschätzung für die wichtige Arbeit der Erzieher*innen. Dazu gehört eine angemessene Bezahlung, aber auch die Möglichkeit zur Weiterbildung und Karriereentwicklung.

Flexible Arbeitszeitmodelle und Unterstützung bei der Kinderbetreuung für Erzieher*innen. So können wir Fachkräfte gewinnen und halten.

2. Gerechte Finanzierung der KiTas:

Die Finanzierung der KiTas muss auf eine breitere Basis gestellt werden. Der Freistaat Bayern muss seine Zuschüsse erhöhen und die Kommunen müssen die Elternbeiträge begrenzen.

Einheitliche Förderrichtlinien und transparente Kostenstrukturen. So wissen Eltern und Träger immer, woran sie sind.

3. Ausbau der KiTas und mehr Betreuungsplätze:

Es müssen mehr KiTas gebaut werden, um den Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken.

Flexible Öffnungszeiten und bedarfsgerechte Gruppenangebote. So können Familien mit unterschiedlichen Bedürfnissen unterstützt werden.

4. Kostenlose KiTas für alle Kinder:

Kostenlose KiTas würden die Eltern finanziell entlasten und die Chancengleichheit aller Kinder fördern.

Ein vereinfachter Zugang zur KiTa-Betreuung für alle Familien. So kann jedes Kind von Anfang an die besten Bildungschancen erhalten.

5. Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf:

Der Ausbau von flexiblen Betreuungsangeboten, z. B. in Randzeiten.

Die Unterstützung von Unternehmen bei der Schaffung familienfreundlicher Arbeitszeiten.

Förderung von Elterngeld und Elternzeit. So können Eltern die Zeit mit ihren Kindern genießen, ohne sich um ihren Job sorgen zu müssen.

6. Integration in KiTas:

Neue Konzepte zur Integration von Kindern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Bedürfnissen.

Interkulturelle Fortbildungen für Erzieher*innen. So können wir allen Kindern ein wertschätzendes und tolerantes Miteinander vermitteln.

7. Defizitausgleich für KiTas:

Eine einheitliche und gerechte Regelung des Defizitausgleichs in Bayern. Der Freistaat Bayern muss sich stärker an der Finanzierung der KiTas beteiligen und den Kommunen die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um die Defizite der KiTas auszugleichen.

8. Digitalisierung im Umgang mit neuen Medien:

Unterstützung und Qualifizierung für Erzieher*innen im Umgang mit digitalen Medien.

Die Ausstattung der KiTas mit den notwendigen technischen Geräten. So können wir Kindern lernen, wie man digitale Medien sinnvoll nutzt und sich vor Gefahren im Internet schützt.

9. Gesundheit und Ernährung in KiTas:

Gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung sind wichtig für die Entwicklung von Kindern. Dafür müssen die Rahmenbedingungen in den KiTas geschaffen werden.

10. Regelmäßige Fortbildungen für
Erzieher*innen:

Um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, brauchen Erzieher*innen die Möglichkeit, sich regelmäßig weiterzubilden.

Die Fakten sprechen für sich: Die Situation in Bayerns KiTas ist nicht länger tragbar.

Wenn die Akteure auf allen Seiten, einschließlich Kommunal- und Landespolitik, nicht reagieren, wird sich die Lage weiter zuspitzen.

Deshalb erhebe ich meine Stimme und setze mich mit voller Kraft für Veränderungen ein.

Ich rufe alle dazu auf, sich für die Interessen unserer Kinder einzusetzen.

Warum wir aus menschlicher Sicht helfen müssen

Heute möchte ich etwas zum Nachdenken anregen.

Kein Mensch flieht freiwillig. Die meisten Menschen würden lieber in ihrer Heimat bleiben, wenn sie dort in Sicherheit und Würde leben könnten. Und doch waren noch nie so viele Menschen auf der Flucht wie heute. Diese Herausforderung können wir nur gemeinsam bewältigen.

Stellen wir uns einen Moment lang vor, wir müssten unser Zuhause verlassen. Nicht, weil wir es wollen, sondern weil wir dazu gezwungen sind. Krieg, Verfolgung, Hungersnot – Gründe, die wir uns in unserer sicheren Umgebung oft kaum vorstellen können. Für Millionen von Menschen weltweit ist das bittere Realität. Sie verlassen alles, was ihnen vertraut und lieb ist, in der Hoffnung, irgendwo anders Zuflucht und Frieden zu finden.

In solchen Momenten geht es nicht nur um politische oder wirtschaftliche Fragen. Es geht vor allem um menschliche Schicksale. Es sind Mütter und Väter, Kinder und Großeltern, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Ihre Geschichten sind voller Schmerz und Hoffnung, Verzweiflung und Mut.

Als Gesellschaft stehen wir vor der Frage: Wie reagieren wir darauf? Verschließen wir die Augen und bauen Mauern, oder öffnen wir unsere Herzen und helfen? Die Antwort sollte klar sein. Wir müssen helfen. Nicht nur aus moralischer Verpflichtung, sondern aus menschlicher Mitverantwortung. Denn Menschlichkeit bedeutet, füreinander da zu sein, besonders in Zeiten größter Not.

Auch in Deutschland waren solche Situationen einmal Realität. Menschen hierzulande mussten aus den gleichen Gründen flüchten und ihre Heimat verlassen. Diese historische Erfahrung sollte uns daran erinnern, wie wichtig Mitgefühl und Unterstützung sind. Unsere Vorfahren haben einst auf die Hilfe anderer gehofft und oft auch erfahren, wie entscheidend diese Unterstützung sein kann.

Hilfe kann viele Formen annehmen. Sie beginnt mit Empathie und dem Verständnis dafür, warum Menschen fliehen. Sie zeigt sich in der Bereitschaft, sichere Zufluchtsorte zu bieten und Integrationsmöglichkeiten zu schaffen. Und sie wird durch politische Entscheidungen unterstützt, die langfristige Lösungen anstreben – von der Bekämpfung der Fluchtursachen bis hin zur Unterstützung von Entwicklungsprojekten in Krisenregionen.

Es ist leicht, angesichts der schieren Zahl der Flüchtlinge überwältigt zu sein. Doch anstatt in Passivität zu verfallen, sollten wir uns an unseren gemeinsamen menschlichen Werten orientieren. Jeder kleine Schritt, den wir tun, jede helfende Hand, die wir reichen, trägt dazu bei, das Leid zu lindern und Hoffnung zu geben.

Die Herausforderung, die vor uns liegt, ist gewaltig. Aber wir können sie bewältigen, wenn wir zusammenstehen und aus tiefer menschlicher Überzeugung handeln. Denn am Ende des Tages ist es unsere Menschlichkeit, die uns definiert und die Welt zu einem besseren Ort macht.

Gemeinschaftlicher Einsatz für unsere Kinder: Meine Gedanken zur Bildungsinitiative und Schulsanierung in Bamberg Ost

Auf den Vorschlag des Kultursenats vom 11. April 2024, einen Schulverbund in Bamberg Ost zu schaffen, möchte ich persönlich eingehen. Diese Initiative ist aus meiner Sicht ein richtiger Schritt in die richtige Richtung, da sie ermöglicht, dass Schulen im Stadtteil Bamberg Ost besser zusammenarbeiten und Ressourcen effizienter nutzen können. Das ist besonders wichtig, angesichts der steigenden Schülerzahlen und des zunehmenden Platzbedarfs in unserer Gemeinschaft.

Als Elternteil in Bamberg Ost sehe ich aus erster Hand, wie die Schülerzahlen kontinuierlich steigen und der Platzmangel an unseren Schulen zu einem immer dringenderen Problem wird. Die Schülerzahlprognosen des Einwohnermeldeamts sowie die probabilistische Bevölkerungsprognose auf Sprengelebene bestätigen diese Entwicklung. In diesem Kontext ist die Schaffung eines Schulverbunds dringend notwendig, um den steigenden Bedarf an Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten zu decken.

Neben dem Platzmangel gibt es auch dringenden Bedarf an Schulsanierungen in Bamberg Ost. Die aktuelle Situation in Bezug auf die Umkleiden in den Turnhallen und die sanitären Einrichtungen ist teilweise desaströs. Veraltete und unzureichende Umkleide- und Sanitäranlagen stellen nicht nur eine Unannehmlichkeit für Schülerinnen und Schüler dar, sondern können auch zu Sicherheits- und Hygieneproblemen führen. Diese Missstände müssen dringend angegangen werden, um unseren Kindern eine sichere und angenehme Lernumgebung zu bieten.

Während der Schulsanierungen ist es jedoch wichtig, dass der Unterricht kontinuierlich stattfinden kann. In vielen Fällen werden temporäre Unterrichtsräume oder Container auf dem Schulgelände aufgestellt, um den regulären Schulbetrieb aufrechtzuerhalten. Dies gewährleistet, dass die Bildung unserer Kinder während der Sanierungsarbeiten nicht beeinträchtigt wird und sie weiterhin optimale Lernbedingungen erhalten.

Die mögliche Nutzung der ehemaligen Pestalozzischule als neuer Standort für die Heidelsteigschule und die Erweiterung der Rupprechtschule sind aus meiner Sicht positive Schritte, um diesem Raumbedarf gerecht zu werden. Durch diese Investitionen kann nicht nur den Platzmangel behoben werden, sondern auch die dringend benötigten Sanierungsarbeiten durchgeführt werden, um unseren Schulen moderne und funktionale Einrichtungen zu bieten.

Insgesamt betrachtet ist der Vorschlag zur Schaffung eines Schulverbunds und zur Investition in Bildungsinfrastruktur ein bedeutender Schritt für Bamberg Ost. Er zeigt, dass die  Stadtverwaltung den Mangel und die Lage in den Schulen  erkannt hat, um positive Veränderungen für unsere Kinder und die Zukunft im Stadtteil Bamberg Ost zu bewirken.

Die Europäische Union – Chancen, Diskussionen und die Bedeutung der Europawahl

Die Europawahl steht vor uns, an jeder Ecke und auf Plätzen sieht man in diesen Tagen Plakate zur Wahl.  Deswegen habe ich in den letzten Tagen wieder oft über die Europäische Union nachgedacht – über ihre Entstehung, ihre Entwicklung und vor allem über ihre Bedeutung für uns alle im Alltag. Als jemand, der sich für Politik, Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben interessiert, betrachte ich die EU als eine einzigartige Idee, die uns viele Vorteile und Chancen bietet.

Die Europäische Union ist weit mehr als nur ein politisches Konstrukt. Sie ist eine Gemeinschaft von Ländern, die sich zusammengetan haben, um Frieden, Wohlstand und Zusammenarbeit zu fördern. Durch die EU können wir in einem Raum leben, in dem Grenzen überwunden werden, wo wir frei reisen, arbeiten und studieren können.

Natürlich ist die EU nicht perfekt, und es gibt Entscheidungen, die kritisch hinterfragt werden sollten. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, die Vorteile der EU zu erkennen und gleichzeitig konstruktiv über mögliche Verbesserungen zu diskutieren. Als Befürworter der EU glaube ich daran, dass wir durch offenen Dialog und demokratische Prozesse positive Veränderungen erreichen können, ohne das Fundament des europäischen Projekts zu gefährden.

Schauen wir uns einige konkrete Beispiele an, wie die Entscheidungen der Europäischen Union unseren persönlichen Alltag beeinflussen:

Einführung des Euro: Die Einführung des Euro als gemeinsame Währung hat das Reisen und Einkaufen in der EU vereinfacht. Wir müssen keine lästigen Währungsumrechnungen mehr durchführen und können ohne Probleme in verschiedenen Ländern mit derselben Währung bezahlen.


Abschaffung von Roaminggebühren: Die Abschaffung oder Reduzierung von Roaminggebühren ermöglicht es uns, im Ausland zu telefonieren und das Internet zu nutzen, ohne zusätzliche Kosten. Wir können im Urlaub oder auf Geschäftsreisen problemlos mit Familie, Freunden und Kollegen in Kontakt bleiben.


Verbraucherschutz: EU-Richtlinien zum Verbraucherschutz gewährleisten die Sicherheit von Produkten und Lebensmitteln. Wir können uns darauf verlassen, dass die Produkte, die wir kaufen, bestimmten Standards entsprechen und keine gesundheitlichen Risiken bergen.


Erasmus+ Programm: Programme wie Erasmus+ fördern die Mobilität von Studierenden und Auszubildenden innerhalb der EU. Durch solche Programme können junge Menschen neue Länder und Kulturen kennenlernen, ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und wertvolle Erfahrungen sammeln, die sie in ihrem späteren Berufsleben nutzen können.


Am 9. Juni 2024 steht die Europawahl an – eine wichtige Gelegenheit für uns alle, unsere Stimme zu erheben und unsere Meinung zu äußern. Die Europawahl funktioniert nach einem Verhältniswahlrecht, bei dem die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union ihre Vertreterinnen und Vertreter im Europäischen Parlament wählen. Insgesamt hat das Europäische Parlament 705 Sitze, von denen 96 Sitze auf Deutschland entfallen.

Lasst uns die Vorteile der Europäischen Union schätzen und gleichzeitig darauf achten, dass sie den Bedürfnissen und Anliegen aller Bürgerinnen und Bürger gerecht wird. Lasst uns gemeinsam für eine bessere und solidarische Zukunft in Europa einstehen.

Ein neues Kapitel für den Bamberger Schlachthof

Ich beziehe mich auf den Artikel vom 30. April 2024 im Fränkischen Tag, der die bevorstehende Schließung des Bamberger Schlachthofs thematisiert.

Die Entscheidung, die Schlachtstraßen des Bamberger Schlachthofs zu schließen, markiert das Ende einer Ära. Für viele ist es ein Schock, besonders für diejenigen, deren Lebensgrundlage davon abhängt. Doch aus den genannten Gründen und ausgiebig ausgeloteten Sachverhalten für einen Erhalt oder eine Schließung, war eine letztendliche Abwicklung unausweichlich. Jetzt ist es an der Zeit, den Blick nach vorne zu richten und Lösungen für alle Beteiligten und Stakeholder zu finden. Insbesondere gilt es auch, das Wohl der Tiere zu berücksichtigen.

Die jüngste Veranstaltung unter Mitwirkung des Bauernverband (BBV), der Metzgerinnung und der SPD in Stadt und Landkreis in Hirschaid hat gezeigt, dass viele bereit sind, aktiv nach Alternativen zu suchen. Unter dem Motto „Woher kommt mein Schäuferla 2030?“ wurden verschiedene Ideen und Vorschläge diskutiert. Eine kleinere, regional ausgerichtete Schlachtstätte mit kurzen Wegen könnte eine Möglichkeit sein, um die Lücke zu füllen.

Ein entscheidendes Fazit aus der Veranstaltung war der Vorschlag für ein Gremiums, das aus Vertretern der Metzgerinnung, des Bauernverbandes, der Gastronomieverbände und der Politik besteht. Diese Initiative zeigt das Engagement, aktiv nach Lösungen zu suchen. Es ist wichtig, die verschiedenen Lösungsansätze zu sammeln und im gemeinsamen Konsens weiterzuentwickeln. Dieses Thema ist zu komplex, um es auf einen gemeinsamen Nenner reduzieren zu können.

Es ist wichtig, auch die Mitarbeiter*innen des Schlachthofs nicht zu vergessen. Sozialverträgliche Lösungen müssen gefunden werden, um ihre Zukunft zu sichern. Eine mögliche Option könnte die Weiterführung der Schweineschlachtung in Eigenregie durch eine Genossenschaft sein, wie von Robert Schmitt vorgeschlagen wurde.

Die Zukunft des Bamberger Schlachthofs mag ungewiss sein, aber die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zur Suche nach nachhaltigen Lösungen ist vorhanden. Es ist an der Zeit, die Herausforderungen anzunehmen und gemeinsam einen neuen Weg einzuschlagen.

Nachhaltige Stadtentwicklung: Visionen für ein zukunftsfähiges Bamberg

Gestern Nachmittag hatte ich das Vergnügen, Christian Baumgärtner und Matthias Schöring zu treffen. Christian Baumgärtner ist einer der treibenden Köpfe hinter dem MitMachKlima-Projekt der Stadt Bamberg, das sich für nachhaltige Maßnahmen im Bereich Klimaschutz einsetzt. Matthias Schöring hingegen ist die treibende Kraft hinter Transition Bamberg, einer Gruppe von Menschen, die aktiv den Wandel in Bamberg zu einer solidarischen, nachhaltigen und lebenswerten Gesellschaft vorantreiben. Als Ansprechpartner dieser Gruppe ist er maßgeblich an der Organisation und Umsetzung von Projekten beteiligt.

Im Rahmen des MitMachKlima-Projekts hat die Stadt Bamberg dazu aufgerufen, mögliche weitere Vorschläge für Hochbeetstandorte einzubringen. Aus diesem Grund hatte ich per E-Mail Kontakt mit Christian  Baumgärtner aufgenommen und mich daraufhin mit ihm vor Ort getroffen.

Unser Treffpunkt war die Grünfläche an der Ecke Kanonikus-Schwab-Strasse und Schildstrasse, direkt vor dem Spielplatz am Kindergarten. Dieser Ort erschien mir als perfekter Standort für ein Hochbeet im Rahmen der „Essbaren Stadt“ Initiative, eine Idee, die ich persönlich für unterstützenswert erachte.

In meiner Betrachtung erachte ich die Integration von Grünflächen und urbanem Gartenbau nicht nur als ästhetische Elemente, sondern als aktive Lösungen für ökologische Herausforderungen. Ein Hochbeet an diesem Ort bietet nicht nur die Möglichkeit, frisches Obst und Gemüse anzubauen, sondern schafft auch einen Treffpunkt für die Gemeinschaft und fördert das Bewusstsein für Ernährung und Umweltschutz. Diese Überlegungen basieren auf meinen Recherchen und Überlegungen zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung.

Der Dialog mit den Bürger*innen spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung dieser Visionen. Die aktive Beteiligung der Gemeinschaft ermöglicht es, lokale Bedürfnisse und Anliegen zu berücksichtigen und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Ein solcher Treffpunkt fördert den Dialog mit Bürger*innen und bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und Anregungen. Diese Partizipation ist nicht nur ein Zeichen für eine lebendige Demokratie, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil der nachhaltigen Stadtentwicklung, wie ich aus eigener Erfahrung und Überzeugung weiß.

Die Idee der „essbaren Stadt“ stammt aus Projekten wie „Incredible Edible“ in Todmorden, England, wo öffentliche Räume zur Lebensmittelproduktion genutzt werden. Essbare Städte zielen darauf ab, den Stadtraum für den Anbau von Nahrungsmitteln zu nutzen, die Gemeinschaft zu fördern und die lokale Versorgung zu stärken. Im Gegensatz dazu konzentriert sich Urban Gardening eher auf Selbstversorgung im privaten Bereich. Während bei essbaren Städten der öffentliche Raum im Vordergrund steht und alle Bürger am Projekt teilnehmen können, betreiben Urban Gardening-Initiativen eher individuelle Gärten auf privatem Grund. Urban Farming und essbare Städte können ähnliche Projekte sein, wobei Urban Farming manchmal den Verkauf von Erzeugnissen beinhaltet, während bei essbaren Städten die Ernte meist privat genutzt oder kostenlos an die Bürger abgegeben wird. Das Pflügen ist also ausdrücklich für alle erlaubt und gerne gesehen, auch wenn selbst nicht in die aktive Aussaht oder Pflege investiert wurde.

Durch den Austausch von Ideen und die gemeinsame Planung können wir nicht nur die Essbare Stadt weiterentwickeln, sondern auch das Demokratieverständnis in unserer Gemeinschaft fördern. Indem wir den Bürger*innen die Möglichkeit geben, aktiv an Entscheidungsprozessen der Stadt teilzuhaben. Dadurch stärken wir ihr Vertrauen in die öffentliche Institutionen und fördern ein Gefühl der Verantwortung und Zugehörigkeit.

Insgesamt betrachtet ist die Förderung der Demokratie und der Bürgerdialog ein wesentlicher Bestandteil unserer Bemühungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Durch die aktive Einbindung der Bürger*innen bei der Gestaltung ihrer Umgebung schaffen wir nicht nur grüne Oasen und essbare Gemeinschaftsflächen, sondern auch eine lebendige Demokratie, in der die Stimmen jedes Einzelnen gehört und geschätzt werden.

Die gemeinsame Pflege der Hochbeete und die Ernte der Früchte unserer Arbeit bieten nicht nur die Möglichkeit, frische Lebensmittel zu genießen, sondern auch gute Gespräche und neue Bekanntschaften zu entwickeln. Indem wir gemeinsam an einem Ziel arbeiten und unsere Ideen und Erfahrungen teilen, bauen wir Brücken zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl in unserer Stadt und den Stadtteilen.

Die „Essbare Stadt“ Initiative ist somit nicht nur ein Symbol für nachhaltigen Konsum und ökologisches Bewusstsein, sondern auch für demokratische Werte und Gemeinschaftssinn. Durch unser gemeinsames Engagement können wir eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt gestalten, in der jede Stimme zählt und jeder Einzelne einen Beitrag zum Wandel leisten kann.

Ich rufe alle Anwohner*innen rund um die Kanonikus-Schwab-Straße und Schildstraße dazu auf, sich aktiv an der Idee und Initiative zu beteiligen. Gemeinsam können wir die Essbare Stadt weiterentwickeln und unsere Stadt noch lebenswerter machen. Eine Begehung mit interessierten Anwohner*innen ist bis zum 25. April 2024 oder wieder ab dem 13. Mai 2024 geplant. Interessierte können sich einfach über die Bemerkungsfunktion oder über mein Kontaktformular mit mir in Verbindung setzen. Lasst uns gemeinsam anpacken und unsere Stadt grüner und nachhaltiger gestalten!

Demokratische Beteiligung: Die Wichtigkeit des aktiven Engagements in der örtlichen Politik und im Ehrenamt

In einer Zeit, in der die Demokratie auf dem Prüfstand steht und das Desinteresse an demokratischen Prozessen zunimmt, ist es entscheidend, sich für aktives Engagement einzusetzen. Besonders das freiwillige Mitwirken in der lokalen Politik, in Vereinen und Hilfsorganisationen spielt hierbei eine zentrale Rolle. Ich möchte die Bedeutung dieses Engagements für unserer Stadt und den Landkreis Bamberg hervorheben und zeigen, wie dieses Engagement dazu beitragen kann, die Gesellschaft zu vereinen und die Demokratie zu stärken.

Als Mitglied im Bürgerverein Bamberg Ost und im Ortsverein der SPD Bamberg Ost, Gartenstadt und Kramersfeld sowie in meiner Funktion als Sachgebietsleiter für das Fundraising bei der Johanniter Unfall-Hilfe e.V. im Regionalverband Oberfranken erlebe ich aus erster Hand die Vielfalt und den Zusammenhalt, die das ehrenamtliche Engagement in unserer Gemeinschaft prägen. Ich sehe,  wie Menschen zusammenkommen, um gemeinsam an der Gestaltung unserer Stadt sowie der Gemeinschaft mitwirken.

Beruflich stark in die nachhaltige Finanzierung der ehrenamtlichen Projekte der Johanniter involviert, erlebe ich täglich die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für unsere Gesellschaft. Es sind die unermüdlichen Anstrengungen vieler engagierter Menschen, die es uns ermöglichen, diese lebenswichtigen Dienste aufrechtzuerhalten und den Menschen in unserer Region in schwierigen Zeiten beizustehen.

Diese Erfahrungen verdeutlichen mir, dass das ehrenamtliche Engagement nicht nur eine Quelle der Hilfe und Unterstützung ist, sondern auch ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Identität und unserer Gemeinschaft. Es ist die gelebte Solidarität und Menschlichkeit, die uns alle verbindet und unsere Gesellschaft stark macht.

Das ehrenamtliche Engagement ermöglicht es aktiv, eine inklusive Gesellschaft zu fördern, in der jeder unabhängig von seinen individuellen Merkmalen eine Stimme und Teilhabe hat. Es ist entscheidend zu betonen, dass Inklusion für alle Menschen gilt, unabhängig von Herkunft, Nationalität, Hautfarbe, Religion, Behinderung oder sonstigem Hintergrund, und dass eine Gesellschaft geschaffen werden muss, die allen eine Stimme und Teilhabe ermöglicht.

In unserer Stadt und unserem Landkreis Bamberg gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen. Sei es durch politisches Engagement in lokalen Gremien, durch die Mitarbeit in Vereinen und Verbänden oder durch freiwillige Tätigkeiten in Hilfsorganisationen – jeder Beitrag zählt und macht unsere Gemeinschaft stärker.

Doch das ehrenamtliche Engagement geht über bloße Hilfeleistung hinaus. Es schafft nicht nur soziale Bindungen und ein Gefühl der Zugehörigkeit, sondern stiftet auch Sinn und Identität. Es ist ein Akt der Solidarität und Menschlichkeit, der uns alle verbindet und unsere Gesellschaft voranbringt.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen und dem steigenden Bedarf an sozialer Solidarität ist das lokale Engagement von entscheidender Bedeutung. Die Lösung für wachsende Demokratieverdrossenheit, sinkendes Vertrauen in öffentliche Institutionen und zunehmende Unzufriedenheit sehe ich in der Bekämpfung wachsender Ungleichheiten in unserer Gesellschaft.

Die Solidarität in unserer Gesellschaft muss wieder wachsen und an Bedeutung gewinnen. Menschen, die unverschuldet in Not geraten, müssen unterstützt werden. Personen mit mehr Ressourcen haben eine ethische Verantwortung, denen zu helfen, die weniger haben. Das ist der Kern unseres Sozialstaats und unseres Solidaritätsprinzips. Daher ermutige ich jeden Einzelnen, sich im Ehrenamt zu engagieren und aktiv zur Stärkung unserer Gemeinschaft beizutragen. Jeder Beitrag zählt und kann einen positiven Unterschied machen.

Eine Sprache für Alle: Warum Gendersensibilität im Alltag zählt

Am Freitag, dem 15. März 2024, habe ich an einem inspirierenden Vortrag teilgenommen, der mir neue Perspektiven auf das Thema gendersensible Sprache eröffnete. Unter dem Titel „*Mehr als nur *innen“ bot der Vortrag, organisiert vom SPD Ortsverein Bamberg Berg, einen tiefgründigen Einblick in die Bedeutung respektvoller Kommunikation.

Die Referentin, Cindy Stromel-Scheder, eine erfahrene Psychologin und Kommunikationstrainerin, erklärte, dass gendersensible Sprache nicht nur ein Schritt zur Gleichstellung von Mann und Frau ist, sondern auch ein Ausdruck von Respekt gegenüber allen Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht. Sie machte deutlich, wie wichtig es ist, unsere Sprache vielfältiger und inklusiver zu gestalten, um ein harmonisches Miteinander zu fördern.

In prägnanten Tipps für den Alltag ermutigte sie uns dazu, bewusst die weibliche und/oder diverse Form zu nutzen und diskriminierende Ausdrücke zu vermeiden. Zum Beispiel sollte „Lehrer“ zu „Lehrkraft“ und „Bürger“ zu „Bürgerschaft“ werden – kleine, aber bedeutsame Änderungen, die große Wirkung zeigen können.

Natürlich ist der Weg zur gendersensiblen Sprache nicht immer einfach. Doch es geht darum, sich zu bemühen und offen für Neues zu sein. Fehler können passieren, aber wichtig ist der Wille zur Veränderung und zur Respektvollen Kommunikation.

Im Anschluss wurden Fragen aus dem Publikum diskutiert: Wie kann man gendern, wenn man mit Kindern spricht? Ist der Inhalt nicht wichtiger als die Sprache? Wie geht man mit Menschen um, die gendersensible Sprache nicht akzeptieren? Diese Fragen zeigen, dass das Thema weiterhin viel Diskussionsbedarf birgt.

Die lebhafte Diskussion und die vielfältigen Perspektiven, die dabei zum Ausdruck kamen, machten deutlich, wie wichtig es ist, über inklusive Sprache zu sprechen. Durch einen sensiblen Sprachgebrauch können wir alle dazu beitragen, eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder sich wertgeschätzt fühlt.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die teilgenommen haben! Lasst uns weiterhin gemeinsam daran arbeiten, eine Sprache zu gestalten, die niemanden ausschließt und alle einbezieht.

Schlachthof Bamberg: Eine Entscheidung ist gefallen, nun muss der Mensch im Fokus stehen

Die jüngste Entscheidung des Stadtrats in der Sitzung vom 20. März 2024 zur Schließung des Schlachthofs hat eine neue Phase für Bamberg eingeläutet. Nach intensiven Diskussionen und Abwägungen wurde der Beschluss mit einer klaren Mehrheit von 31 Ja-Stimmen zu 14 Gegenstimmen gefasst. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Wendepunkt und stellt die Weichen für die zukünftige Entwicklung der Stadt.

Die Debatten rund um den Schlachthof waren von vielfältigen Interessen und Perspektiven geprägt. Doch in all dem Hin und Her war eine Sache deutlich: Der Mensch* muss im Mittelpunkt stehen. Sozialverträgliche Lösungen sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die betroffenen Mitarbeiter:innen keine finanziellen Einbußen erleiden und ihre Zukunft gesichert ist.

Als Mitglied des SPD Ortsvereins Bamberg Ost, Gartenstadt und Kramersfeld begrüße ich die getroffene Entscheidung ausdrücklich. Sie schafft eine Grundlage für eine geordnete Planung und Entwicklung. Ein weiteres Zögern hätte lediglich Misstrauen und Frustration bei den Mitarbeiter:innen und in der Öffentlichkeit verstärkt.

Nun ist es an der Zeit, nach vorne zu blicken und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Zukunft der betroffenen Mitarbeiter:innen zu sichern. Dabei sollten Umschulungsprogramme, Förderung von Start-ups und Weiterbildungsmaßnahmen für junge Menschen eine zentrale Rolle spielen. Gleichzeitig müssen für Mitarbeiter:innen kurz vor der Altersrente Abfindungspakete, Vorruhestandsregelungen und weitere Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Der mögliche FoodCampus bietet eine vielversprechende Chance für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Bamberg. Als Mitglied des SPD Ortsvereins unterstütze ich diese Idee uneingeschränkt. Sie hat das Potenzial, nicht nur neue Arbeitsplätze zu schaffen, sondern auch Forschung und Ausbildung im Lebensmittelbereich zu fördern.

Trotz der kontroversen Diskussionen bin ich erleichtert, dass alle Beteiligten für zukunftsfähige Lösungen in den Dialog getreten sind. Eine Demokratie lebt von solchen Diskussionen, und es ist wichtig, dass unterschiedliche Meinungen gehört und abgewogen werden.

In diesem Sinne sollten wir nun gemeinsam daran arbeiten, eine Zukunft zu gestalten, die Mensch und Wirtschaft gleichermaßen gerecht wird.

Schlachthof Bamberg:

Zukunft ungewiss, Mensch im Fokus

Bambergs Schlachthof steht am Scheideweg. Seine Zukunft ist ungewiss, die Entscheidung darüber komplex und voller Widersprüche.

Der marode Zustand und die roten Zahlen sprechen für eine Sanierung, die allerdings teuer und ohne Rentabilitätsgarantie ist. Tierwohl und Nachhaltigkeit fordern die Schließung, während Versorgungssicherheit, Arbeitsplätze und Tradition für den Erhalt sprechen.

Die Optionen: Erhalt mit hohen Investitionen und ungewissem Rentabilitätsrisiko, Neuausrichtung als Lebensmittelzentrum mit neuen Perspektiven und gleichzeitig erheblichen Umstrukturierungen, oder Schließung mit alternativer Nutzung des Geländes und einem sozialverträglichen Plan für die Mitarbeiter.

Die Entscheidungsträger, Stadt und Oberbürgermeister, halten sich bedeckt, während die Meinungen im Stadtrat weit auseinandergehen. Die CSU favorisiert den Erhalt, die Grünen die Schließung. Die SPD steht einer Schließung nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber, pocht aber auf sozialverträgliche Lösungen.

Sollte es zur Schließung kommen, müssen Alternativen für die Nutzung des Geländes und der Gebäude gefunden werden. Ein sozialverträglicher Plan für die Mitarbeiter ist notwendig, der gleichwertige Bezahlung, Arbeitszeit und Verantwortung für ihre Familien sichert. Niemand darf abgehängt werden oder finanzielle Nachteile erleiden.

Die SPD bekennt sich zu sozial verträglichen Lösungen:

  • Junge Menschen: Umschulungsprogramme, Förderung von Start-ups, Ausbau von Bildung und Qualifizierung.
  • Menschen kurz vor der Altersrente: Abfindungspakete, Vorruhestandsregelungen, Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten.

Darüber hinaus: Einrichtung eines Sozialfonds, psychologische Beratung und Vermittlung von Transferleistungen.

Es gibt keine einfache Antwort. Die Entscheidung muss sorgsam abgewogen werden, unter Berücksichtigung aller Aspekte – Wirtschaftlichkeit, Tierwohl, Nachhaltigkeit, Arbeitsplätze und Tradition.

Der Mensch muss im Fokus stehen.

Lasst uns gemeinsam eine Lösung finden, die Mensch und Wirtschaft gleichermaßen gerecht wird.

In diesem Sinne ist die Entscheidung über die Zukunft des Schlachthofs Bamberg ist weiterhin offen.

Ich habe die verschiedenen Aspekte beleuchtet und die Positionen der Akteure dargestellt.

Es liegt nun an der Stadt Bamberg, eine Entscheidung zu treffen, die alle Belange berücksichtigt.

Der Mensch muss im Fokus stehen.

Lasst uns gemeinsam eine Lösung finden, die Mensch und Wirtschaft gleichermaßen gerecht wird.

Wie kann es gelingen die Innenstadt spürbar von Verkehr zu entlasten?

Der Verkehr in der Welterbestadt Bamberg nimmt immer weiter zu,

Da der vorhandene Raum begrenzt ist führt dies wegen der Flächenkonkurrenz zwangsläufig zu Konflikten unter allen Verkehrsteilnehmern. Um diese Konflikte zu lösen ist eine konsequente Mobilitätswende notwendig.

Für den Erfolg einer Mobilitätswende gibt es allerdings keine zentralen Antworten, da jegliche Verkehrsteilnehmer (PKWs, LKWs, Busse, Krafträder, Fahrräder und Fußgänger) ihre Berechtigung haben.

Die Stadt und die Stadtwerke haben erst kürzlich Maßnahmen für eine Mobilitätswende eingeleitet.

Seit dem 30. November letzten Jahres soll die neue Ringlinie, Autofahrer dazu ermutigen nicht mehr mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Die Autofahrer sollen stattdessen die weiter entfernten Parkhäuser ansteuern. Start- und Endpunkt ist an der Konzert- und Kongresshalle, von dort aus geht es über den Markusplatz und die Löwenbrücke durch die Königstraße in die Luitpoldstraße, Willy-Lessing-Straße bis zum Schönleinsplatz. Von dort dann über die Lange Straße wieder zum Markusplatz und wieder zurück zur Konzerthalle. Die Busse fahren die Route im 10-Minuten-Takt ab und verbinden vier Parkhäuser an der Strecke (Konzerthalle, Georgendamm, Luitpoldstraße und Schönleinsplatz).

Ab März soll im weiteren Zuge das Parken für P+R-Kunden am Heinrichsdamm und der Kronacher Straße kostenlos sein. Zusätzlich wird die Nutzung der P+R-Busse ebenfalls kostenlos angeboten.

Die Maßnahmen, das ÖPNV-Angebot attraktiver zu machen, sind große Schritte in die richtige Richtung, um den Individualverkehr in der Innenstadt zu reduzieren.

Fraglich ist allerdings, ob diese Maßnahmen tatsächlich ein Umdenken in den Köpfen der Autofahrer bewirken. Oder ob es zwangsläufig nötig sein wird, Fahrten in die Innenstadt so unattraktiv wie möglich zu gestalten. So dass die Autofahrer gar keine Veranlassung mehr haben in oder durch die Innenstadt zu fahren. Denn die Leute sind von Natur aus so gesteuert, die bequemere Alternative zu wählen. Nämlich die Komfortzone, das eigene Auto (wie das erweiterte Zuhause) nicht zu verlassen und erst mal zu schauen ob es nicht doch einen freien Parkplatz in der Innenstadt gibt – am besten noch unmittelbar vor der Tür des Geschäftes.

Die Vorteile für weniger Individualverkehr in der Innenstadt sind jedem klar: Die Reduzierung des Verkehrs sorgt für mehr Sicherheit, verringert die Lärmbelastung, entlastet die Umwelt und schont Straßen und Gebäude. Dies trägt zu mehr Wohlbefinden der Menschen bei und macht unsere Weltkulturerbestadt attraktiver.

Auch über den Standort des ZOBs sollte tatsächlich diskutiert werden. Aktuell fahren fast alle Busse den ZOB an. Man sollte darüber nachdenken, ob es generell sinnvoll ist alle Busse über einen zentralen Hub mitten in der Stadt zu schicken und ob das Zentrum der Stadt als Drehkreuz für die Busse sinnvoll ist. Denn das Verkehrschaos am aktuellen ZOB und an der Promenade hat mittlerweile eine sehr angespannte Dimension angenommen. Autos kreisen an der Promenade um den letzten freien Parkplatz zu ergattern oder kreisen so lange bis irgendjemand wegfährt. Beim Ausfahren wissen fremde Autofahrer nicht welche Straße sie nehmen sollen – vor lauter Einbahnstraßen. Gleiches an der Ein- und Ausfahrt am ZOB, hier stehen die Autos wartend hinter zahlreichen Bussen, die in die Luitpoldstraße abbiegen wollen. Abgesehen von den Erschütterungen und  Schäden an den Gebäuden, die durch die schweren Busse entstehen.

Auch über die Standortkonzepte für die regionalen Omnibusse und über das Fernbusaufkommen (Flixbus…) brauchen wir neue Konzepte. Da der bisherige Standort am Bahnhofsvorplatz und in der Schwarzenbergstraße bereits sehr stark belastet und frequentiert ist.

Zentrale Fragen in der Mobilitätswende sind auch der Ausbau der Radwege und Fahrradstreifen. Wie kann es gelingen Radfahrern in Bamberg gerecht zu werden und ihnen mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu vermitteln?

All diese Themen und Brennpunkte möchte ich gerne im Stadtrat sowie in den Gremien zur Diskussion und Erarbeitung von Lösungen vorlegen. Diese Lösungen müssen ein Kompromiss für alle Teilnehmer im Verbund darstellen, getreu nach dem Motto ”Eine starke Stadt für alle”.